Die Bedeutung von Sterilisation und Kastration: Eine verantwortungsvolle Handlung für das Tierwohl
Von Lost'Him Team • 22. Februar 2025

Die Sterilisation und Kastration von Haustieren und streunenden Tieren sind essenzielle Maßnahmen für ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden und den Schutz der Tierwelt. Dennoch zögern viele Tierhalter, oft aus Unwissenheit oder aus Angst vor Nebenwirkungen.
Doch über eine persönliche Entscheidung hinaus ist es ein Akt der Verantwortung, der zur Verringerung der Überpopulation, zur Begrenzung von Aussetzungen, zur Vorbeugung von Ausreißversuchen und zum Schutz der Gesundheit unserer Tiere beiträgt.
Bei Lost’Him sind wir überzeugt: Die Sterilisation ist eine unverzichtbare Vorsorgemaßnahme für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Tier – und für eine bessere Organisation bei der Suche nach verlorenen Tieren.
1. Was ist der Unterschied zwischen Sterilisation und Kastration?
Diese Begriffe werden oft synonym verwendet, bezeichnen jedoch unterschiedliche Eingriffe:
- Sterilisation: Verhindert die Fortpflanzung, lässt aber die Sexualhormone bestehen.
- Kastration: Entfernung der Fortpflanzungsorgane (Hoden beim Männchen, Eierstöcke ± Gebärmutter beim Weibchen).
👉 Gängige Methoden:
- Ovarektomie (Weibchen): Entfernung der Eierstöcke.
- Ovariohysterektomie: Entfernung von Eierstöcken und Gebärmutter.
- Kastration (Männchen): Entfernung der Hoden.
- Chemische Sterilisation: Temporäre Methode, wenig verbreitet.
💡 Die Kastration wird oft bevorzugt, da sie Fortpflanzungsverhalten unterbindet und die Gesundheit verbessert.
2. Gesundheitsvorteile für das Tier
👉 Vorbeugung von Krebs und hormonellen Erkrankungen
- Bei Weibchen:
- Reduziertes Risiko für Mammatumoren (bis zu 90 %, wenn vor der ersten Läufigkeit durchgeführt).
- Vermeidung von lebensbedrohlichen Gebärmutterinfektionen (Pyometra).
- Bei Männchen:
- Verhinderung von Hodentumoren und Prostataproblemen.
- Weniger Risiko für Anal- und Perianaltumoren.
💡 Sterilisierte Tiere leben meist länger und gesünder.
👉 Reduktion problematischen Verhaltens
- Weniger Urinmarkieren (insbesondere bei Katern und Rüden).
- Weniger Aggression und Ausreißversuche.
- Weniger störendes Sexualverhalten (Jaulen, Aufreiten, Kämpfe).
💡 Sterilisierte Tiere sind oft ruhiger und ausgeglichener.
👉 Weniger Ausreißer und Unfälle
- Nicht sterilisierte Tiere versuchen oft, auszubrechen, um sich zu paaren.
- Erhöhtes Risiko, überfahren oder verletzt zu werden oder in Kämpfe verwickelt zu werden.
💡 Sterilisation und Kennzeichnung erleichtern das Wiederfinden über Lost’Him.
3. Ein unverzichtbarer Schritt gegen Überpopulation und Aussetzung
👉 Erschreckende Zahlen:
- Ein unkastriertes Katzenpaar kann bis zu 20.000 Nachkommen in 4 Jahren zeugen.
- Tausende Hunde werden jährlich wegen ungewollter Würfe ausgesetzt.
- Auch Kaninchen und andere Heimtiere vermehren sich unkontrolliert.
💡 Nur die Sterilisation ist eine wirksame Maßnahme zur Vermeidung ungewollter Fortpflanzung und Aussetzungen.
👉 Schutz der Umwelt und Wildtiere
- Streunende Katzen töten jährlich Millionen von Vögeln und Kleintieren.
- Herrenlose Hunde können Weidetiere oder Wildtiere angreifen.
- Unkontrollierte Tierpopulationen gefährden das ökologische Gleichgewicht.
💡 Durch Eindämmung der Fortpflanzung schützen wir die Biodiversität.
4. Gesetzliche Vorschriften und Pflichten
In manchen Ländern ist die Sterilisation gesetzlich vorgeschrieben:
- 🇫🇷 Frankreich: Pflicht zur Kennzeichnung und Sterilisation gefangener Streunerkatzen.
- 🇧🇪 Belgien: Pflicht zur Sterilisation von Hauskatzen.
- 🇮🇹 Italien: Staatlich geförderte Sterilisationsprogramme.
- 🇪🇸 Spanien: In einigen Städten Pflicht zur Sterilisation zur Bekämpfung von Streunerpopulationen.
💡 Informieren Sie sich über lokale Vorschriften bei Ihrer Gemeinde oder Ihrem Tierarzt.
5. Häufige Irrtümer über Sterilisation und Kastration
👉 „Mein Tier wird dick.“: FALSCH
- Übergewicht hängt mit Fütterung und Aktivität zusammen.
- Eine ausgewogene Ernährung und Spiel beugen Übergewicht vor.
👉 „Ein Wurf vor der Kastration ist nötig.“: FALSCH
- Es gibt keinen nachgewiesenen Nutzen für einen Wurf vor der Sterilisation.
- Frühe Kastration schützt vor Brusttumoren.
👉 „Das ist unnatürlich.“: FALSCH
- Haustiere sind auf unsere Fürsorge angewiesen.
- Unkontrollierte Fortpflanzung führt zu Leid und Streunertum.
💡 Wer sein Tier liebt, schützt es auch vor ungewollter Fortpflanzung.
Fazit: Sterilisation ist ein Akt der Liebe und Verantwortung
- ✅ Schutz der Gesundheit (weniger Krebs, Infektionen).
- ✅ Reduktion von Risiken (Ausreißer, Kämpfe, Markieren).
- ✅ Vermeidung von Überpopulation und Aussetzung.
- ✅ Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und friedliches Zusammenleben.
- ✅ Unterstützung der Wiederfindung durch Lost’Him im Verlustfall.
💡 Sterilisation ist Fürsorge – ein Zeichen von Liebe und Schutz. 🐾💙